Boule – das Glücksspiel
Wer schon einmal ein Casino in der Schweiz oder in Frankreich besucht hat, der wird vielleicht mit dem Spiel Boule Bekanntschaft gemacht haben. Dieses Spiel ist eine Variante des Roulette-Spiels und in Deutschland noch relativ unbekannt. Aber was genau steckt hinter diesem Spiel?
Boule kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „Kugel“. Man geht davon aus, dass Boule aus dem 19. Jahrhundert stammt und seinen Ursprung in dem beliebten Spiel „Petits Chevaux“, übersetzt „kleine Pferde“, hat.
Boule ist heute ein recht populäres Spiel, denn es ist einfach zu spielen und wegen seines schnellen Spielablaufs sehr spannend. Bei Boule versammeln sich die Spieler stehend um den Spieltisch, wo auch die Einsatzmöglichkeiten aufgeführt sind. Der Spieler tätigt dann seinen Einsatz auf eine oder mehrere Zahlen. Der Croupier vergewissert sich, dass alle Einsätze getätigt worden sind und anschließend wirft er die Kugel in eine zylinderförmige Schüssel. Wie beim Roulette bewegt sich die Kugel in entgegengesetzter Richtung zur Bewegung der Schüssel.
Die Felder auf der Schüssel weisen eine leichte Vertiefung auf und in einer wird die Kugel zum Liegen kommen. Die Nummer, die dieses Feld aufweist, sowie die drei gepaarten Gruppen werden dann vom Croupier verkündet. Diese Gruppen sind „Schwarz/Rot“, „Gerade/Ungerade“ und „Innen/Außen“. Ausgenommen ist die Nummer Fünf.
Wer auf eine bestimmte Nummer gesetzt hat, der erhält das Siebenfache seiner Wette sowie seinen Wetteinsatz. Anschließend hat der Spieler die Wahl, seinen Einsatz auf dem jeweiligen Feld zu belassen, also seinen Einsatz zu „parken“ oder sich zurückzuziehen. Wer auf eine der drei gepaarten Gruppen gesetzt und gewonnen hat, erhält eine Auszahlung im Verhältnis 1:1.
Der Spielablauf soll nun anhand eines Beispiels veranschaulicht werden. Der Spieler tätigt einen Einsatz auf einer der neun Zahlen. Wenn man etwa zwei Euro setzt, dann erhält man 14 € Gewinn, wenn die gesetzte Zahl fällt. Man kann aber auch auf eines der gepaarten Felder setzen, die übrigens auch als „Chancen“ bezeichnet werden. Wer drei Euro setzt, der erhält nochmals drei Euro Gewinn ausgezahlt.
Die Zahl Fünf nimmt beim Boule die gleiche Rolle ein wie die Null beim Roulette. Wenn die Kugel auf die Fünf fällt, dann verlieren alle Spieler ihre Einsätze; es sei denn, sie haben auf die Fünf ihren Einsatz getätigt. In diesem Falle erhalten sie das Siebenfache ihrer Wette.
Boule ist ein Spiel, das mit 11,1 % einen sehr hohen Hausvorteil aufweist. Das bedeutet für den Spieler eine Gewinnchance von 1:9. Da ist es viel lohnenswerter, Roulette zu spielen, denn dort beträgt der Hausvorteil nur 1,35 % bei den einfachen Wetten und 2,7 % bei den mehrfachen.
In den Casinos wird man Boule eher selten antreffen, und wenn dies der Fall ist, sind die Einsätze recht niedrig. Meist spielt man Boule in Spielhallen in Kurorten, die keine Konzession für das Grand Jeu haben.
In den Online Casinos wird Boule bis dato noch nicht angeboten. Das würde sich für die Anbieter jedoch aufgrund des Hausvorteils lohnen. Wer dennoch Boule spielen möchte, der sollte bei Gelegenheit ein Casino in Frankreich oder in der Schweiz aufsuchen.
dieser Artikel wurde am 05. Juni 2012 von Sabine veröffentlicht